Gedanken über Leben und Tod
„Es ist kalt, doch ich fühle es nicht mehr. Der Regen prasselt auf die Tasten, doch er stört meine Hände nicht. Ich spiele – nicht für die Lebenden, nicht für die Toten. Ich spiele für die Zeit, die mich vergessen hat.
Jedes Mal, wenn meine Finger über die Tasten gleiten, höre ich ein Echo von dem was war. Ich spüre die Wärme eines alten Feuers, sehe Gesichter, die ich geliebt habe, höre ein Lachen, das längst verklungen ist. Aber diese Bilder sind wie Nebel, sie zerfließen, bevor ich sie greifen kann. Alles was bleibt ist die Melodie – meine einzige Sprache in einer Welt, die mich nicht mehr sieht.
Die Grabsteine um mich herum sind stumm, sie erzählen keine Geschichten mehr. Vielleicht sind auch sie müde, so wie ich. Müde vom Warten, vom Erinnern. Doch ich spiele weiter. Vielleicht hört mich jemand. Vielleicht versteht mich jemand. Oder vielleicht spiele ich nur, um die Stille zu füllen, die mir zu laut geworden ist.
Es ist seltsam, diese Einsamkeit. Ich vermisse die Welt und doch fürchte ich sie. Ich bin ein Schatten, ein Flüstern, ein Klang, der im Regen verhallt. Aber solange ich spielen kann, existiere ich. Meine Musik ist mein Herzschlag, mein Atem. Vielleicht ist das genug. Vielleicht ist das alles, was ich sein muss.“
Video „Regen auf alten Steinen“
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